Verschenkt Borussia Dortmund den Titel?

Eines schien eindeutig: Borussia Dortmund holt in der Saison 2018/2019 den Titel. Das stand für einen Großteil der deutschen Fußballexperten, wie den Sportreportern der Welt, nach dem „Gewinn“ des Herbstmeistertitels so gut wie fest. Zu instabil schien der große Gegner FC Bayern München, zu schwankend dessen Leistungen unter dem neuen Trainer Niko Kovač.

Favre auf den Spuren von Klopp?

Die Deutsche Bundesliga dreht sich seit Jahren im Kreis. Jedes Jahr aufs Neue gilt Bayern München als klarer Favorit auf den Titel und jedes Jahr holt der Seriensieger die Meisterschaft. Dieses Muster wiederholt sich nun mittlerweile seit sechs Jahren. In anderen Sportarten, wie zum Beispiel Tischtennis, herrscht deutlich mehr Abwechslung in Deutschland. Die letzte Mannschaft, die die Bayern in die Schranken weisen konnte, war der BVB in der Saison 2011/2012 unter Trainer Jürgen Klopp. Lucien Favre war nach der tollen Herbstsaison fest entschlossen, in die Fußstapfen des letzten Meistertrainers von Dortmund zu treten. Das Duell der beiden neuen Trainer der deutschen Spitzenklubs schien bereits entschieden. So kann man sich täuschen.

BVB-Flagge
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Die Bayern sind zurück

Der Wind hat sich gedreht, so viel steht schon mal fest. Vor Beginn der Bundesliga Frühjahrssaison waren viele Beobachter von einem neuen Meister Borussia Dortmund überzeugt. Doch das dominante Team der Hinrunde strauchelt seit einigen Wochen gewaltig. Das lenkt noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf den Fußball als je zuvor. Was Pessimisten schon befürchtet hatten, ist nun eingetreten. Das junge Team von Lucien Favre ist der Anspannung nicht gewachsen, Favre selbst hat in seiner Vergangenheit große Erfolge immer wieder in letzter Minute verspielt. Nun droht ihm in Dortmund ein ähnliches Schicksal, denn Bayern München ist zurück im Kampf um den Titel.

Mit allen Mitteln

Vielleicht wäre es jetzt für die Fußballer des BVB an der Zeit, neben ihrem Können, ein wenig auf ihre abergläubischen Rituale zu setzen. Auch in Deutschland ist der Aberglauben weit verbreitet. Das gilt nicht nur für Spieler, die gerne ein Live Casino wie Betway besuchen, sondern auch für viele Sportler. Fußballer in Deutschland sind da keine Ausnahme. Beim Spielen im Casino setzen viele Leute auf ihre persönliche Glückszahl, ihren Glücksbringer oder betreten das Casino gar nur durch den Hintereingang. Borussia Dortmund Verteidiger Raphaël Guerreiro hat keine Angst vor der angeblichen Unglückszahl 13. Ganz im Gegenteil, er trägt die Nummer stolz am Spielfeld auf seinem Shirt. Torhüter Roman Bürki beschwört gerne das Elfmeterglück, in dem er zwischen den Beinen des Schiedsrichters durchkrabbelt und dann noch einmal Kontakt mit dem Ball aufnimmt.

Ob das gegen die Bayern helfen wird, ist allerdings fraglich. Wenn es hart auf hart kommt, trägt Bayern Star Thomas Müller gerne die Schienbeinschoner von Lukas Podolski, um verlässlich ins gegnerische Tor zu treffen. Doch der BVB hat bereits gute Erfahrungen mit seinen abergläubischen Ritualen gemacht. Als es vor einigen Jahren um den Einzug in das Finale der Champions League ging, übernachtete man vor dem entscheidenden Spiel im selben Hotel und in denselben Zimmern. Siehe da, das Ritual half, Dortmund hielt dem Druck stand und überstand die Hürde Real Madrid. Nachdem Bayern München die Tabellenspitze zurückerobert hat, ist neben fußballerischen Fähigkeiten auch Glück gefragt.

Ein Auftakt nach Maß

Dabei verlief sein Start vielversprechend. Lucien Favre war schon längere Zeit der Wunschtrainer der Schwarz-Gelben rund um Stürmerstar Marco Reus gewesen, diesmal klappte die Verpflichtung endgültig. Von Beginn der Saison an, positionierte sich der BVB als klarer Titelfavorit. Bayern München hingegen nahm den Frust der verlorenen Endspiele aus der Vorsaison mit und konnte unter Niko Kovač nicht so recht Fuß fassen. Punkt um Punkt ging verloren und die ursprüngliche Minikrise der Münchner verschärft sich. Als es dann regelmäßig Niederlagen hagelte und die Mannschaft in der Tabelle abrutschte, stand der neue Trainer kurz vor der Ablöse. Doch die Bayern rissen sich am Riemen und kämpften sich zumindest auf Platz zwei der Bundesligatabelle zurück. Währenddessen schien Borussia Dortmund einfach alles zu gelingen. Selbst Spiele, die am Rand der Kippe standen, konnten oft in allerletzter Minute noch gedreht, gewonnen und drei Punkte eingefahren werden. Doch es sollte nicht dabei bleiben.

Alle Hoffnungen zerstört?

Bereits mit Beginn der Frühjahrssaison zeigten sich die Schwächen des jungen Teams aus Dortmund in voller Härte. Von Beginn an schien das Team vollständig vom Glück verlassen. Wo die Mannschaft im Herbst knappe Spiele noch drehen konnte, musste sie diesmal serienweise Punkte abgeben. Eine Niederlage und drei Unentschieden in den ersten fünf Begegnungen versetzen dem Team und seinen Fans offenbar einen Schock. Es sollte noch schlimmer kommen.

Ausgerechnet der Premier League Klub Tottenham Hotspurs zeigte Borussia Dortmund seine Grenzen auf. Nach einer tollen Vorrunde galt der BVB als Mitfavorit auf den Gewinn der Champions League. Doch diese Prognose sollte sich als Rohrkrepierer erweisen. Im Achtelfinale wartete mit Tottenham ein Team, das der BVB im Jahr 2016 in zwei Begegnungen klar mit einem Gesamtscore von 5:1 besiegt hatte. Diesmal sollte es anders laufen. Bereits das Hinspiel in London glich einem Desaster. Mit dem 0:3 waren die Deutschen noch gut bedient. Die Fans hielten ihrem Verein die Treue und hofften auf ein Wunder. Schließlich gilt Borussia Dortmund als Top-Seller auf allen wichtigen Verkaufskanälen. Doch das Wunder blieb aus, auch das Rückspiel ging verloren.

BVB-Fans
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Letzte Chance im Spitzenspiel?

Damit nahm das Drama seinen Lauf. Bayern München holte weiterhin Punkt um Punkt in der Meisterschaft auf und übernahm, nach einem Rückstand von sechs Punkten zu Beginn des Jahres, wieder die Führung in der Tabelle. Als wäre das noch nicht schlimm genug, flog der BVB auch noch gegen Werder Bremen aus dem DFB-Cup. Nun brennt die Lunte lichterloh. Nach dem Traumstart könnte Borussia Dortmund am Ende der Saison mit leeren Händen dastehen. Ein Umschwung muss her und das sofort.

Noch ist nichts verloren, doch die schwere Auslosung in der Bundesliga spricht gegen das Team des Schweizer Startrainers Lucien Favre. Am 6. April kommt es in München zum Spitzenduell der beiden ewigen Rivalen. Setzen sich die Bayern durch, könnte das der Anfang vom Ende aller Träume in Dortmund für diese Saison gewesen sein. Die großen Hoffnungen, die der Verein in Lucien Favre gesetzt hatte, wären damit zerstört. Ob der Wunschtrainer dem Verein danach erhalten bleibt, oder sich endgültig zurückzieht und seinen Hobbies, wie der Kultur und der Natur, widmet wird sich erst zeigen.
BVB-Fans